400 km „Von Küste zu Küste“ am 29. April

64 Finisher und 8 DNF zeugen von einer harten Prüfung. Die Temperaturen lagen nachts um den Gefrierpunkt. 

Besonders gut kam die private Kontrolle in Meldorf an. Hier gab es 200 belegte Brötchen, Bananen, Naschi und Getränke. Dank freiwilliger Spenden hat sich die Kontrolle selbst getragen und am Ende konnten wir sogar noch 100 € an die Ukraine-Hilfe spenden!

Einen ganz lieben Dank an Euch beiden für diese klasse Organisationen der sehr schönen Brevetfahrten. Den 200-er mit Dauerdusche und einigen Platten werden die meisten sicher lange gut in Erinnerung behalten.
Die Routenführung vom 300-er und 400-er fand ich sehr gelungen. Ihr habt uns hier wirklich immer wieder auf klasse Wege in ruhige Gegenden durch schöne Natur geführt. Die Endstation vom 300-er mit erstklassiger Bewirtung zu später Stunde am kleinen Osterfeuer (Claudia – der Dank geht auch an Deinen Mann, der ja noch lange in die Nacht die Fahrer begrüßen wollte), sowie der Verpflegungsstopp gestern in Meldorf suchen bei Brevetfahrten sicher seines Gleichen.
Also nochmals einen schönen Dank dafür – habt einen guten und sonnigen ersten Mai und bis zum 600-er!
Viele liebe Grüße
Guido

Vielen Dank für die unglaubliche Organisation der Brevets an euch beide! Das Wetter war gestern fantastisch und die Tour landschaftlich wie die anderen auch schon mit irre tollen Highlights, für mich waren es gestern Eidersperrwerk und Katinger Watt.
Sehr herzliche Grüsse
Doris Zimmer

Eure Organisation war wieder überragend. Ihr habt die Strecke wunderschön ausgesucht. Die Beschreibung war akribisch und genau, auch wenn sie von den Wenigsten genutzt wird. Und die Kontrollpunkte waren bestens ausgewählt. Überall gab es reichlich Möglichkeiten für Verpflegung. Ich finde es gut, wenn auch Supermärkte dabei sind, bei denen die Auswahl noch deutlich größer ausfällt als in Tankstellen.
Und den Vogel abschossen hast Du ja mit der Organisation der Verpflegung im HOELP. Wir waren zu zehnt unterwegs und alle waren restlos begeistert. So was ist absolut nicht brevettypisch. Als Kritikpunkt könnte man anmerken, dass Du dadurch die Preise verdirbst und wahrscheinlich in der Zukunft mit astronomischen Teilnehmerzahlen rechnen musst. Aber das ist natürlich als Kritik nicht ernst gemeint!
Vielen Dank für Eure großartige Vorarbeit. Ich hoffe, dass alles gut gelaufen ist und es nicht zu Unfällen oder anderen unangenehmen Ereignissen gekommen ist.
Beste Grüße
Martin

Coast-2-Coast-Brevet in SH. An einem Tag Nord + Ostsee sehen und jede Menge, was Schleswig-Holstein so zu bieten hat: sämtliche kleine Seen im Landesinneren, Schwebefähre Rendsburg, Häfen von Rendsburg, Schleswig und Husum (Kieler Hafen ist bei mir leider durchgefallen sorry), Eider-Staudamm und sämtliche kleine Forste+Moore, an den man so nebenher vorbeifuhr. Brevet-Orga war übrigens 1A, KP5 in Meldorf absolutes Highlight (man wurde vom Bürgermeister persönlich und seinem ehrenamtlichen Verein versorgt wie König Randonneur). Insgesamt hatten wir zwei Fährfahrten.
Wetter war durchgehend trocken, aber wie erwartet ordentlich windig aus NO, so dass bei 14-15°C Außentemperatur lang-lang, Schuhüberzieher, Windweste und 3 Schichten drunter angesagt waren, damit der Wind nicht zuviel Energie zieht. Richtig Sonne gab’s nur bis etwa Mittag. In der Nacht fielen die Temperaturen auf knapp 0-2°C und bei Abfahrten und bestimmten Streckenabschnitten wurde es teilweise grenzwertig-kalt.
Gestartet bin ich zusammen mit dem großartigen Andreas Klemt, der mir eine Schlafmöglichkeit in seiner alten Heimat zur Verfügung stellte, den ich auch bis KP6 in Bad Bramstedt (km330) begleitete. Dann musste ich schnell weiter, um meinen Zug zu catchen, da ich aus Kiel sonst sehr spät weggekommen wäre und hätte am Hbf lange ausharren müssen.
Bis km130 (KP3) mit einem sehr harmonischen und routinierten 12-16er Grupetto unterwegs gewesen. Alle haben aufeinander aufgepasst, alles angezeigt, vorne wurde selbstverständlich routiert. Der Wind war hier wegen soliden Windschatten unwesentlich. Ab Glücksburg dann zu zweit weiter, der Wind zog ordentlich an, sämtliche Klamotten wieder angezogen, Gegenwind, viel durchkämpfen im Plattland. Im Grupetto vor Glücksburg hatte mir jemand schon gezwitschert dass an meinem HR die Dichtmilch immer wieder raussuppt. Das Seatpack sah auch schon entsprechend aus. Der Reifendruck hielt noch genau bis zum KP4 in Husum an der Nordsee. An sich ist sowas kein Problem, wenn man einen Reparaturpilz dabei hat. Den habe ich tatsächlich zum ersten Mal nicht mitgenommen. Ok, PlanB: Schlauch einziehen. HR ausgebaut, Mantel runter, Milch weggewischt, aber das TL-Ventil lässt sich nicht ausbauen, da es sich mit der Rändelmutter die ganze Zeit mitdreht. Natürlich keine Minizange dabei, die habe ich ebenfalls aus Gewichtsgründen daheim liegen gelassen. Andi entscheidet sich spontan die Anwohner nach einer Zange zu fragen und nach 1,5 Stunden ist das Ventil endlich draussen. Jetzt Ersatzschlauch rein, aber Ventil zu kurz. Damn! Die Nerven lagen langsam blank wegen Zeitdruck (Bahnbuchung). Andi hatte zum Glück einen Ersatzschlauch mit 60mm Ventil und Zack wir konnten endlich weiterfahren. Puh!
Ab dem Staudamm bis etwa weiteren 60-80km viel Rückenwind gehabt, was das Gemüt wieder ordentlich pushte und ließ den Ärger mit Tubeless etwas vergessen. Die Zeit war für mich sauknapp, ab KP5 in Meldorf (km265): entweder 140km nonstop durchfahren und im 24-25er Bruttoschnitt oder die Bahn ist weg. Da legte sich dann ein Schalter im Kopf um auf Beastmode und irgendwie konnte ich alles Negative um mich herum auf einmal ausblenden: das plötzlich knarzende Tretlager, den kalten Wind, die verdammt hohe Kilometerzahl die noch zu bewältigen war und das blöde Gefühl, dass man keinen Ersatzschlauch mehr dabei hat, falls doch wieder was passiert.
Um 2:00h saß ich dann in meiner Bahn um 2:05h fuhr sie los. Punktlandung! Ich fühlte mich, als hätte ich irgendein wichtiges Rennen gewonnen.
Learning aus dem Ganzen: wenn du schon Tubeless fährst, IMMER Reparaturpilz dabei haben, vor dem Ventileinbau abchecken, wie du das eingebaute Ventil wieder rausbekommst, sich 200% sicher sein, dass der Ersatzschlauch die richtige Ventillänge hat und bei Brevets, die weiter weg sind: niemals auf Tickets mit Zugbindung setzen, dann kommen so dumme Sprint-Aktionen wie hier bei heraus.
Artem Goudenko